Im Jahr 2009 beehrt das Nobelpreiskomitee in Oslo den Chef des Staates, der alleine mehr als die Hälfte der weltweiten Ausgaben für Waffen, Munition und Soldaten tätigt, der in zwei größeren Kriegen engagiert und gerade dabei ist, im Jemen einen neue Kriegsfront zu eröffnen, den US-Präsidenten Obama, mit dem global wichtigsten Friedenspreis.
Ist das nun ein gigantischer Missgriff des Nobelpreiskomitees, ein Hohn auf den edlen Frieden? Oder vielleicht doch keine so schlechte Wahl und eine Offenbarung über den hoch geschätzten Frieden? Seit Jahrhunderten betet die von Krieg bedrohte Menschheit in Kirchen und Moscheen für den Frieden, demonstrieren Friedensbewegte und dichten Dichter für ihn. In der Welt ihrer Wünsche ist er das absolute Gegenteil von Krieg, der gute, zivilisierte Zustand zwischen den Staaten.
Und in der Wirklichkeit? Da „bricht Krieg aus“, mitten im Frieden und infolge der friedlichen Konkurrenz zwischen den Staaten. Und wenn sie Krieg führen, andere Staaten zerstören, Städte zusammenbomben und deren Einwohner umbringen, dann selbstverständlich um Frieden zu schaffen – einen neuen, besseren, sichereren.
In der politischen Wirklichkeit sind Krieg und Frieden gar nicht der Gegensatz von Gut und Böse, sie gehören vielmehr zusammen und sind zwei Seiten derselben Medaille: der Außenpolitik der kapitalistischen Staaten.
Die Entscheidung des Nobelpreiskomitees geht also schon in Ordnung: Nur wer Krieg führen kann und Krieg führt, kann Frieden schaffen!
Auf dem Vortrag wird im Detail ausgeführt, wie die beiden Alternativen der Außenpolitik zusammengehören.
Gliederung:
Teil 1. Vorbemerkung zum Friedensnobelpreis an Obama
Teil 2. Krieg und Frieden erscheint vom Standpunkt der Betroffenen, denen ihr Staat das eine oder andere serviert, als unmittelbarer Gegensatz
Teil 3. Vom Gewaltbedarf der kapitalistischen Konkurrenz nach innen und nach außen
Teil 4. Der ganze friedliche Handel wird begleitet von und beruht auf einer permanenten Konkurrenz der Staaten als Gewalten
Teil 5. Warum der Ruf nach Friedenspolitik so untauglich gegen Krieg und Kriegsvorbereitung ist.
Teil 6. Diskussion
Veranstalter: Sozialistische Gruppe
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