Der Krieg im Irak stößt auf Ablehnung in Deutschland, nicht so der allgemeine Feldzug der Weltmacht, von dem er eine Etappe ist. Beim Kampf gegen den islamischen Terrorismus sieht man eine gesamt-westliche Betroffenheit und einen gemeinsamen Feind. Was der will und warum er die Weltherrschaft des Westens unerträglich findet, interessiert nicht. Denn statt einer Erklärung der Feindschaft macht man sich ein Bild vom Feind, das ihn böse, gefährlich, in jeder Hinsicht vernichtungswürdig zeichnet – und so den Vernichtungswillen der eigenen Seite ins Recht setzt.
Feinde haben keine verstehbaren Ziele, sondern handeln aus unsinnigen, fanatischen Gesinnungen heraus – und dieser ganz besonders. Der islamische Fundamentalist folgt falschen Werten einer intoleranten und unaufgeklärten Religion und ist voller Ressentiment gegen unseren schönen Westen, gegen den kein vernünftiger Mensch etwas haben kann. Wenn auch, wie eingeräumt wird, nicht alle Moslems gleich Terroristen sind, ist ihre Religion doch eine Gefahr. „Wir“ müssen ihre Koranschulen überwachen, Kopftuchträgerinnen zur Toleranz gegen uns zwingen, und der ganzen moslemischen Welt die Aufklärung und ein modernes Religionsverständnis beibringen – vielleicht nicht gleich durch die Mithilfe von US-Marines, jedenfalls aber wirkungsvoll.
Das Bild der verkehrten, gefährlichen Religion ist leicht zu haben: Man muss den Islam nur mit dem Gottesglauben des christlichen Abendlands vergleichen – und schon sieht jeder: Der ist anders, fremdartig, bedrohlich! Unser Glaube ist unpolitisch, tolerant, aufgeklärt, der moslemische ist finster, intolerant, politisch. Was dran ist an diesem Vergleich, soll auf der Veranstaltung ebenso erläutert werden, wie der Blödsinn eines aufgeklärten Glaubens, auf den man hierzulande stolz ist.
Veranstalter: AK Gegenargumente
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