Der politische Kampf um die "Rettung Griechenlands" - Ein Lehrstück über Geld, Kredit und Macht im Europa des Euro

Datum
Ort
Bremen
Themenbereich
Staatenkonkurrenz und Imperialismus
Veranstalter
Argudiss
Dozent
Gastreferenten der Zeitschrift GegenStandpunkt

Wer

• sich als deutscher Steuerzahler fühlt, dem die Griechen auf der Tasche liegen, und über 'Griechen-Raffkes' erregt, 

• 'unseren' Euro vor hellenischer Misswirtschaft retten möchte,

• die einschneidenden Reformen vermisst, die Griechenland 'uns' schuldet,

wer

• meint, dass stattdessen Hilfe für das griechische Volk und seine Regierung nottut und möglich sein müsste,

• sich um Alternativen der Rettung Griechenlands und um die Verantwortung deutscher Politik sorgt,

• die rigiden Spardiktate für einfach verfehlt und kontraproduktiv hält, 

• für Schuldenschnitt und mehr Kredit für den griechischen Staat als Weg der Besserung plädiert; 

wer 

• in der Euro-Krise Chancen für ein endlich solidarisches Europa der Völker entdeckt,

• in den Notstrategien der griechischen Bevölkerung den Keim einer neuen sozialistischen Lebensform ausmacht, der hat zwar allerlei Rezepte zur Rettung Griechenlands, des Euro und/oder Europas auf dem Kasten, täuscht sich aber gründlich, worum es dabei geht.

Zur Kritik solcher Urteile und Vorstellungen, vor allem aber zur Klärung der Sache wird die Veranstaltung Fragen wie die folgenden aufwerfen und beantworten:

• Warum geht das ganze Land zugrunde, wenn die griechische Regierung keinen Kredit mehr bekommt? Wie kommt es dazu, dass einem Staat das Geld ausgeht, und was zeigt das über die Euro-Gemeinschaft der Staaten? 

• Warum bestehen Deutschland und die Troika der griechischen Regierung gegenüber gnadenlos auf Kreditbedienung, auch wenn das Griechenland brach legt, und stellen dafür sogar weitere Kredite zur Verfügung? Worum geht es bei dem Erhalt des Euro als „gutes Geld“?

• Warum gerät die Rettung Griechenlands für den Euro zu einem politischen Kampf, in dem griechische Politiker auf die „Souveränität“ Griechenlands und die „Ehre“ des griechischen Volkes pochen und deutsche auf die „Regeln“ des „politischen Einigungswerks Europa“, und was legt das über dieses Staatenbündnis und seinen Euro offen?

Nützlich können Vortrag und Diskussion also für alle sein, die

• sich für die politische Ökonomie der griechischen Katastrophe interessieren, 

• die Krise des Euro und der EU nicht bedauern, sondern sich erklären wollen,

• vom wirklichen Zusammenhang zwischen Eurokredit, Krise und Krisenkonkurrenz der Euro-Staaten und Verarmung mehr wissen wollen, als Draghi, Schäuble oder AfD darüber erzählen.

Teilaufnahmen
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