Auszug aus dem Buch "Die Jobs der Elite Eine marxistische Berufsberatung" vom GegenStandpunkt-Verlag (zum Buch):
Beruf: Student
Wer etwas werden will in unserer gleichheitlichen Gesellschaft, der muss sich bemühen und etwas lernen: studieren. Das fordert Einsatz. Wer sich darauf einlässt, dem können Studienprobleme nicht erspart bleiben. Die betreffen nicht bloß die Wohn- und Ernährungsfrage in den Semestermonaten. Sie betreffen den zu lernenden Stoff:
Was da Schwierigkeiten bereitet, ist in den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern eines jedenfalls nicht: die vollständige Erklärung einer Sache, die systematisch nachvollzogen sein will. Die Probleme fangen mit dem Vorlesungsverzeichnis an. Das ist unübersichtlich und will gemeistert sein, ebenso wie die komplexe Hörsaalnummerierung – praktische Intelligenztests, die die nächstfolgenden Schwierigkeiten in passender Weise vorwegnehmen. Da gilt es nämlich herauszufinden und sich zu merken, Welche Einzelfächer zum gewählten Fachgebiet überhaupt dazugehören; und man muss damit klarkommen, dass schon die Systematik dieser Unterabteilungen von jedem zweiten bis dritten Dozenten anders gesehen wird. Hier hilft der Studienplan weiter, den inzwischen jede Universität für fast jedes Fach eingeführt hat; der übersetzt die Systematik des Faches in ein Nacheinander, das sich befolgen lässt. Andererseits erledigt sich damit noch lange nicht das Problem, angesichts der angebotenen Stoffülle einen Leitfaden dafür zu entdecken, was man sich merken muss und was man getrost gleich wieder vergessen darf. Was will aufgeschrieben sein? Für was ist der behandelte Stoff ein Beispiel? Oder kommt es auf die facts and figures selbst an? Eine harte Nuss für Studienanfänger!
Kommt Zeit, kommt Rat. Irgendwann kommen dem akademischen Lehrling die vorgetragenen Problemstellungen, Beispielsfälle und Grundkategorien unweigerlich bekannt vor. Er denkt schon mal „Aha!“ oder „Ach so!“. Und wenn ihm das ungefähr zehnmal passiert ist, dann – ist er kein Anfänger mehr.
Was hat er dann gelernt?..........
Gliederung des Vortrages:
Der Student und sein Studium
Teil 1: Das Fach: Wissenschaft als Verfremdung bekannter Ideologien
Teil 2: Die Prüfung: Selbstdarstellung durch souveränen Umgang mit falschen Abstraktionen für die Bewährung in der Selektion
Teil 3: Der Ertrag: Zulassung zur Konkurrenz um die besseren Berufe
Die Elite
Teil 4: Die Elite: Ihr gesellschaftlicher Dünkel und das spiegelbildliche Bewußtsein der Gemeinen
Teil 5: Die Elite in Staat und Wirtschaft
Teil 6: Die Elite in Unterhaltung und Repräsentation - Die Kategorie der geistigen Führung